Warndienst Nr. 20

Warndienst Nr. 20_2023

Pflanzenschutz und Pflanzenbau des Landratsamtes Sigmaringen

14.09.2023

 

Winterraps

 

Rapserdfloh

Es ist unabdingbar über Pflanzenkontrollen und Gelbschalen den Rapserdfloh zu überwachen. Hierbei gelten folgende Schadschwellen:

Im Zeitraum vom Keimblattstadium bis ins 3-Blatt-Stadium dürfen nicht mehr als 10 % der Blattfläche durch Lochfraß zerstört sein. Bis zum 6 - Blattstadium ist die Schadschwelle überschritten, wenn mehr als 50 – 75 Käfer in drei Wochen in der Gelbschale gefangen wurden. Im Spätherbst (Oktober bis Dezember) müssen Sie die Pflanze bzw. den Blattstiel aufspalten. Wenn hierbei mehr als 3 – 5 Larven pro Pflanze gefunden werden, ist die Schadschwelle überschritten.

Sofern der Schädling vorhanden ist und die Schadschwellen überschritten werden, muss eine Behandlung mit einem zugelassenen Pyrethroid durchgeführt werden. 

Betriebe mit Rapsflächen in Schutzgebieten müssen an IPSplus und die dazugehörige Dokumentation denken.

Für Betriebe, die viel Raps anbauen und die Flächen weit „zerstreut“ haben bzw. viele Flächen in Schutzgebieten bewirtschaften, könnte die neue digitale Gelbschale „Magic-Trap“ eine arbeitserleichternde Möglichkeit sein.

 

Schnecken

Aufgrund der Niederschläge der vergangenen Tage hat sich das Risiko von Schneckenfraß erhöht. Legen Sie relativ schnell nach der Aussaat feuchte Jutesäcke, Bretter, Schneckenfolien oder ähnliche Materialien aus, um den Besatz zu ermitteln und bei Bedarf rechtzeitig zu behandeln. Als Bekämpfungsrichtwert für Winterraps kann während des Gefährdungszeitraums 1 Schnecke je Kontrollstelle angesetzt werden. Zugelassene Molluskizide finden Sie im „Integrierter Pflanzenschutz 2023“ auf der Seite 22 in Tabelle 3. 

Bei Rapsflächen in Schutzgebieten müssen die Bekämpfungsschwellen dokumentiert werden (siehe IPSplus).

 

Fungizid- /Wachstumsreglereinsatz

Teilweise wurde Raps um den 23. August gesät. Durch die günstigen Bedingungen (Niederschlag und Bodentemperatur) sind diese Bestände schon in ES 12-14. Da frühe Wachstumsreglereinsätze (ca. ES 15-16) hohe Wirkungssicherheit mit geringeren Aufwandmengen bringen, sollten Sie an den Wachstumsreglereinsatz bei entsprechender Entwicklung Ihres Bestandes denken. Der frühe Einsatz verhindert in wüchsigen Beständen das Abheben (> 20 mm) des Vegetationskegels und verbessert die Winterhärte. Hierfür gibt es die bekannten Produkte mit den Wirkstoffen Tebuconazol (Folicur, Tilmor, Orius, …), Metconazol (Carax, Efilor), Paclobutrazol (Toprex) und neu Architect mit den Wirkstoffen F500 + Mepiquat + Prohexadione. Eine Übersicht finden Sie im „Integrierter Pflanzenschutz 2023“ auf Seite 86, Tabelle 44. 

Bei wüchsiger Witterung und hoher Stickstoffnachlieferung wird ein „Wuchsstopp“ besser mit den Wirkstoffen Metconazol oder Paclobutrazol erreicht.

Bitte beachten Sie bei einem Herbizideinsatz mit Belkar, dass sie den Wirkstoff Metconazol im Herbst

nicht einsetzten dürfen (Pflanzenschäden).

Zum Wachstumsreglereinsatz passt das Zumischen von Bor (100 – 200g/ha). Wer seinem Winterraps etwas mehr bieten und die Ausnutzung von Stickstoff und Phosphat verbessern möchte, sollte zusätzlich an die Mikronährstoffe Mangan und Molybdän denken.

 

 

Silomais

Wir haben Anfang dieser Woche von verschiedenen Sorten im frühen und mittelfrühen Sortiment Trockensubstanzproben gemacht. Diese befinden sich zwischen 30 und 32 % TS.

 

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