Warndienst Nr. 17_2023
Pflanzenschutz und Pflanzenbau des Landratsamtes Sigmaringen
27.06.2023
Glyphosateinsatz ALLGEMEIN
Die Anwendung von Produkten mit dem Wirkstoff Glyphosat und Glyphosat – Trimesium ist ausnahmslos verboten in
- in ALLEN Wasserschutzgebieten
- Heilquellenschutzgebieten
- Kern- und Pflegezonen von Biosphärenreservaten
- Naturdenkmäler
- gesetzlich geschützten Biotopen gemäß §30 BNatSchG
Eine Glyphosatanwendung zur Ernteerleichterung (Sikkation) ist auf allen landwirtschaftlich
genutzten Flächen verboten!
Eine Anwendung außerhalb den oben genannten Flächen ist nur noch zulässig, wenn vorbeugende Maßnahmen (geeignete
Fruchtfolge, geeigneter Aussaatzeitpunkt, mechanische Maßnahmen, Pflugfurche) nicht durchgeführt werden können und andere
technische Maßnahmen nicht geeignet oder zumutbar sind.
Die Aufwandmenge, die Häufigkeit der Anwendung und die zu behandelnden Flächen sind auf das notwendige Maß zu
beschränken.
Eine Anwendung zur Vorsaatbehandlung (ausgenommen im Rahmen eines Direktsaat- und Mulchsaatverfahrens) oder nach der Ernte zur
Stoppelbehandlung ist nur zulässig
- zur Bekämpfung ausdauernder Unkräuter /-gräser wie Ackerkratzdistel, Ackerwinde, Ampfer,
Landwasserknöterich, Quecke und resistenter Ackerfuchsschwanz auf den betroffenen
Teilflächen
- zur Unkrautbekämpfung, einschließlich der Beseitigung von Mulch- und Ausfallkulturen, auf
erosionsgefährdeten Ackerflächen („alte“ Kartierung CCwasser 1 + 2 und CCwind)
Anwendungen zur Grünlanderneuerung sind auf Teilflächen erlaubt, wenn die wirtschaftliche Nutzung oder die Tiergesundheit
gefährdet sind. Zur Vorbereitung einer Neuansaat ist eine flächige Anwendung auf Flächen möglich, die in einer
Erosionsgefährdungsklasse sind oder auf denen eine wendende Bodenbearbeitung auf Grund anderer Vorschriften nicht erlaubt ist.
Grünlanderneuerungen sind für alle Betriebe antragspflichtig.
Feldtag auf dem Versuchsfeld Oberland
Der Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamtes Sigmaringen und mehrere Pflanzenschutzfirmen veranstalten gemeinsam den Versuchsfeldtag
am Donnerstag, den 29. Juni 2023 auf dem Zentralen Versuchsfeld Oberland in Krauchenwies. Eingeladen sind alle interessierten Landwirte,
landwirtschaftlichen Berater und Verbraucher. Der Gesangsverein Krauchenwies übernimmt die Bewirtung.
Der Versuchsfeldtag beginnt um 9:30 Uhr. Auf dem Zentralen Versuchsfeld in Krauchenwies werden sowohl Sortenextraktversuche in
verschiedenen Kulturen als auch Pflanzenschutzversuche in Getreide und Raps vorgestellt. Vertreter der Saatzuchtfirmen stellen vor Ort ihre
aktuelle Sortenpalette vor.
Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit ab 9.30 Uhr und ab 18 Uhr an einer Führung durch das Versuchsfeld teilzunehmen. Die
Teilnahme an der Führung wird als Pflanzenschutzsachkunde-Fortbildung anerkannt. Bitte bringen Sie hierfür Ihren Sachkundeausweis
(Scheckkarte) mit.
Ab 12:30 Uhr und ab 17 Uhr haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich den Industrieversuch „Maisherbizide“
anzuschauen.
Das Versuchsfeld liegt an der Bundesstraße 311 zwischen Krauchenwies und Rulfingen vor der Abfahrt nach Ostrach auf der linken
Seite. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Informationsveranstaltung zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der
Landwirtschaft
Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Steffen Schraudolf in Aach-Linz findet am Montag, den 03. Juli 2023, eine
Informationsveranstaltung zum Thema Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können
sich von 19 bis etwa 21 Uhr ein Bild von den Versuchen in Getreide, Winterraps, und Mais machen. Die Versuche werden vorgestellt und mit
den Veranstaltern und Berufskollegen diskutiert.
Veranstalter ist das LTZ Augustenberg als Leiter des Demonstrationsbetriebsnetzwerks „Pflanzenschutzmittelreduktion“ in
Kooperation mit dem RP Tübingen, dem Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamts Sigmaringen und dem Betrieb Schraudolf.
Zu Beginn des Jahres 2021 wurde das „Demonstrationsbetriebsnetzwerk Pflanzenschutzmittelreduktion“ eingerichtet. Dessen Ziel
ist es, verschiedene Ansätze für alle relevanten Kulturen zu entwickeln, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu
reduzieren.
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Landwirtinnen und Landwirte sowie landwirtschaftliche Berater.
Der Treffpunkt zur Veranstaltung ist bei Betrieb Schraudolf, Sahlenbacher Str. 5, 88630 Pfullendorf.
Die Veranstaltung wird als zweistündige Sachkundefortbildung im Pflanzenschutz anerkannt. Bitte bringen Sie dazu das Kärtchen
für den Sachkundenachweis Pflanzenschutz mit.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Besichtigung von Maßnahmen zur Pflanzenschutzmittelreduktion in Mais
Um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, ist es erforderlich, verschiedene Ansätze für die Unkraut- und
Ungrasregulierung im Mais zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund lädt der Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamts Sigmaringen
zusammen mit dem Regierungspräsidium Tübingen und dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg zu einer Besichtigung
von Maßnahmen zur Pflanzenschutzmittelreduktion in Mais ein. Diese beginnt am Dienstag, 4. Juli, um 10 Uhr auf einer
Versuchsfläche in Bad Saulgau.
Direkt vor Ort können sich Interessierte ein Bild von dem Versuch im Mais machen und mit den Veranstaltern und Berufskolleginnen
und Berufskollegen diskutieren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Versuchsfläche liegt rechts neben der Landesstraße
283, unmittelbar neben/hinter dem Schweinestall, von Bad Saulgau kommend in Fahrtrichtung Steinbronnen/Reinhardsweiler. Der Anfahrtsweg ist
ausgeschildert.
Zu finden ist die Versuchsfläche auch anhand der GPS-Koordinaten „48.010543,9.535509“