Infodienst Nr. 16
Pflanzenschutz und Pflanzenbau des Landratsamtes Sigmaringen
Stand 28.06.2022
Feldtag auf dem Versuchsfeld Oberland
Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamtes Sigmaringen veranstaltet am Donnerstag, den 7. Juli 2022 den Versuchsfeldtag auf dem
Zentralen Versuchsfeld Oberland in Krauchenwies. Die Eröffnung ist um 9:30 Uhr. Anschließend finden geführte
Versuchsbesichtigungen statt. Der Rundgang am Abend beginnt um 18:00 Uhr.
Eine Anmeldung ist in diesem Jahr nicht erforderlich.
Der Feldtag wird in Zusammenarbeit mit mehreren Pflanzenschutzfirmen durchgeführt. Auf dem Zentralen Versuchsfeld in Krauchenwies
werden sowohl Sortenexaktversuche als auch Pflanzenschutz- und Düngungsversuche in Getreide und Raps vorgestellt. Vertreter
verschiedener Saatzuchtfirmen präsentieren ihre aktuelle Sortenpalette. Für Verpflegung ist durch den Gesangverein Krauchenwies
gesorgt. Die Rundgänge um 9:30 Uhr oder um 18:00 Uhr können als zweistündige Pflanzenschutzsachkunde-Fortbildung anerkannt
werden. Bitte bringen Sie hierfür Ihren Sachkundeausweis (Scheckkarte) mit.
Wir würden uns freuen Sie begrüßen zu dürfen.
Verunkrautete Flächen (Ackerfuchsschwanz)
Auch in diesem Jahr sieht man im Landkreis immer wieder Flächen, bei denen Unkräuter und vor allem Ungräser
(Ackerfuchsschwanz) aus dem Bestand herausschauen. Kontrollieren Sie auch Ihre Flächen bei denen man nicht schon von Weitem das
Unkraut /-gras sieht auf „versteckten“ Befall. Da Ackerfuchsschwanz (AFU) eine starke Konkurrenz zur Kulturpflanze sein kann
und sich dieser sehr schnell vermehrt (bis zu 2000 Samen/Pflanze), sollten Sie auf Ihre Flächen den Ackerfuchsschwanz –
„Druck“ sehr geringhalten. Aufgrund der wahrscheinlich frühen Getreideernte lässt sich das Samenpotential heuer
zusätzlich mit Bodenbearbeitungsmaßnahmen reduzieren. Beachten Sie, dass AFU eine primäre Keimruhe besitzt und auch bei
optimalen Bedingungen (Niederschlag, …) nicht gleich keimt. Je nach Temperatur bei der Samenreife kann der Samen ab ca. Mitte August
oder auch erst Mitte September auflaufen. Hierbei ist es wichtig, dass Sie den AFU bei der Bodenbearbeitung nicht „vergaben“,
da sonst die Samen nicht keimen. AFU ist ein Lichtkeimer und bei Samen, die tiefer als 3 cm im Boden liegen nimmt die Keimrate sehr schnell
ab. Um die sehr geringe Arbeitstiefe von max. 3 cm zu erreichen sind Spezialgeräte (Strohstriegel, Exaktgrubber, …)
erforderlich. Alternativ können unkonventionelle Lösungen mit vorhandenen Geräten (Wiesenstriegel, Wiesenegge, …)
ausprobiert werden. Wichtig ist hierbei, dass die Ernte-, Stroh- oder Stoppelreste gering sind, da sonst keine guten Arbeitsergebnisse
erzielt werden. Bei der Bearbeitung sollte bei geringen Arbeitstiefen immer gegen die Saatrichtung/Fahrspur bzw. 30 % geschränkt
gefahren werden um eine flächige Bearbeitung zu erreichen.
Dann kommt noch für Sie als Betriebsleiter die Frage warum die Unkräuter /-gräser „durchgewachsen“ sind? Es
ist zu hinterfragen, ob in diesem und/oder im letzten Jahr die Unkrautkontrolle nicht zum optimalen Termin (Bodenfeuchte, Luftfeuchte,
Entwicklungsstadium, …) durchgeführt wurde und darum der Besatz in der Kultur da ist. Kommt der Besatz flächig vor und sind
alle gleich behandelten Fläche betroffen waren mit hoher Sicherheit Applikationsprobleme der Grund. Taucht vor allem der AFU nur
teilweise und nesterweise (rundlich oder schlauchförmig) auf, könnte die Ursache eine bestehende Resistenz sein. Wenn dieser
Verdacht naheliegt, dann sollten Sie von diesen Samen einen Resistenztest durchführen lassen. Dieser gibt Ihnen einen Überblick,
welche Handlungsalternativen (Wirkstoffe) zur Bekämpfung noch zur Verfügung stehen.