Warndienst Nr. 13_2025
Pflanzenschutz und Pflanzenbau des Landratsamtes Sigmaringen
14.05.2025
Fungizideinsatz Winterweizen
Krankheiten wie Gelb- oder Braunrost sind bis jetzt nicht vorhanden. Teilweise ist bzw. war in sehr geringem Ausmaß Schneeschimmel (Microdochium nivale) zu sehen. Die letzte mögliche Infektion laut ISIP mit Septoria tritici war am 05.05.2025 bei uns in Krauchenwies. Da jedoch die Altinfektionen sehr gering sind und F-3 meist keine Infektionen/Blattflecken zeigt, kann mit einer Fungizidbehandlung abgewartet werden!
Fungizdeinsatz Winterroggen und Triticale
Beide Kulturen zeigen bei uns in Krauchenwies keine Krankheitssymptome. Somit kann die Abschlussbehandlung mind. auf ES 55 -60 gelegt werden. Mögliche Produkte hierfür finden Sie im Integrierter Pflanzenschutz 2025, Tabelle 23, Seite 60 u. 61 unter Blatt- und Ährenbehandlung.
Mais
Im Warndienst Nr. 12 ist der Herbizideinsatz im Mais näher erläutert worden. Beim Einsatz von Herbizid bei hohen Temperaturschwankungen (Tag/Nacht) kann es beim Mais zu Stress führen.
Wer noch Spätverunkrautung (Winden, …, aber auch Ampfer) hat sollte zuerst, wenn noch vorhanden Arrat + Dash verwenden. Dieses Produkt darf dieses Jahr zum letzten Mal angewendet werden! Weitere Produkte finden Sie im Integrierter Pflanzenschutz 2025, Tabelle 35, Seite 76.
Sommergetreide
Sommergersten befinden sich im Stadium ES 30-33. Noch nicht durchgeführte Herbizidmaßnahmen sollten bei Bedarf zügig appliziert werden.
Fungizidbehandlungen orientieren sich bei Mittelwahl und Strategie an der Wintergerste. Fast immer sind Einfachbehandlungen im Stadium 39-51 am wirtschaftlichsten. Die von uns bonitierten/kontrollierten Sommergersten (Amidala, Lexy, …) sind noch gesund. Die Bekämpfungsschwelle bei Netzflecken gibt das LTZ mit 20 % befallener Pflanzen und bei Rhynchosporium 50 % befallener Pflanzen an. Bei der Bestandeskontrolle heißt das für Sie, dass bei Netzflecken erst eine Behandlung sinnvoll ist, wenn jede 5. Pflanze befallen ist. Bei einer nötigen Behandlung sollte die Gerste in ES 31-33 sein.
Zu diesem Zeitpunkt kann auch ein Wachstumsregler wie z.B. Moddus, Prodax, … (Integrierter Pflanzenschutz 2025, Tabelle 18, Seite 44 u. 45) in lagergefährdeten Beständen appliziert werden. Begutachten Sie Ihre Bestände bevor Sie behandeln. Der Ostwind hat dem Boden die letzten Tage viel Feuchtigkeit entzogen und Regen ist vorerst nicht in Sicht. Teilweise kann nach jetzigen Witterungsbedingungen auf einen Wachstumsreglereinsatz verzichtet bzw. die Aufwandmenge reduziert werden.
Bei Hafer sollte am besten im Stadium 32-37 mit CCC, oder im frühen Stadium (ES 31-32) mit Moddus, Prodax, … (sofern beim Vertragsanbau erlaubt!) eingekürzt werden. Auf Fungizide kann fast immer verzichtet werden. Wird doch ein Fungizid eingesetzt, achten Sie darauf nur zugelassene Produkte zu verwenden. Möglich sind z.B.: Revytrex (max. 1,125 l/ha), Ascra Xpro (max. 1,2 l/ha), ….
Zucker-/Futterrüben
Bitte kontrollieren Sie Ihre Bestände regelmäßig auf Unkräuter /-gräser und Schädlinge. Teilweise ist von Erdflohbefall zu hören. Bekämpfungsschwellen finden Sie im Integrierten Pflanzenschutz auf den Seiten 92 – 97.
Felderbegehungen
Der Fachbereich Landwirtschaft lädt interessierte Landwirtinnen und Landwirte zur letzten Felderbegehungen 2025 auf das Zentrale Versuchsfeld Oberland bei Krauchenwies herzlich ein. Diese findet am Dienstag, den 20.05.2025 um 19:30 Uhr statt. Besprochen werden Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen in Getreide und Winterraps.
Das Versuchsfeld liegt an der Bundesstraße 311 zwischen Krauchenwies und Rulfingen vor der Abfahrt nach Ostrach auf der linken Seite.
Kennarten, Bewirtschaftung und Ökologie – Wissenswertes zu FFH-Mähwiesen
Rund um FFH-Mähwiesen geht es am 23.5., ab 13:30 Uhr bei Sigmaringendorf.
Referent Jochen Kübler (Biologe) wird die Erkennungsmerkmale der wichtigen Kennarten und weitere Pflanzenarten vorstellen. Landwirt Lothar Braun-Keller gibt Einblicke in Herausforderungen und Möglichkeiten bezüglich der Grünlandbewirtschaftung sowie zur praktischen Seite der Wiederherstellung. Vertreter des Landratsamts erläutern gesetzliche Anforderungen und Fördermöglichkeiten für artenreiches Grünland.
Veranstalter ist die Untere Landwirtschaftsbehörde in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde.
Veranstaltungsort: Ammerwiesen Sigmaringendorf, https://maps.app.goo.gl/4C8UKqwqMDnfmG2N8
Wegen eingeschränkter Parksituation an der Wiese ist der Treffpunkt der Besucherparkplatz des Landratsamts, von dem man um 13 Uhr mit Fahrgemeinschaften zum Veranstaltungsort aufbrechen wird.
Dauer ca. 2-3 Stunden, Anmeldung nicht erforderlich