Warndienst Nr. 26_2024
Pflanzenschutz und Pflanzenbau des Landratsamtes Sigmaringen
24.10.2024
Winterraps
Insektizideinsatz
Kontrollieren Sie bei den milden Temperaturen weiterhin Ihre Bestände / Gelbschalen regelmäßig. Der Druck von Rapserdfloh in von uns kontrollierten Beständen ist immer noch sehr gering und überschreitet die Bekämpfungsschwelle bei weitem nicht. Wir haben bis jetzt auch noch keine Larven in den Pflanzen gefunden. Hierbei ziehen Sie immer mal wieder Pflanzen heraus und schneiden/“spalten“ mit einem Messer die Pflanzen im Bereich des Wurzelhalses / Vegetationskegel auf. Die Schadschwelle hierbei ist 3 – 5 Larven/Pflanze.
Denke Sie bei der Kontrolle auch an den Schwarzen Kohltriebrüssler und wenn noch nicht geschehen bei passendem Entwicklungsstadium an das Fungizid für die Wachstumsreglerwirkung und Winterhärte.
Bekämpfung resistenter Ackerfuchsschwanz
Wer mit resistentem Ackerfuchsschwanz und Trespe zu kämpfen hat, kann in Winterraps mit dem Einsatz von Propyzamid (Kerb Flo, Groove, Milestone, …) gegenwirken. Den optimalen Einsatzzeitpunkt haben wir aber jetzt noch nicht erreicht! Die Bodentemperatur sollte unter 10, besser 8 Grad liegen! Heute zeigt die Wetterstation in Krauchenwies ca. 12,8 °C in 5 cm Tiefe an. Somit müssen Sie mit dieser Maßnahme noch etwas warten.
Wintergetreide
Insektizideinsatz
Bei von uns kontrollierten Wintergerstenschläge auf der Alb wie auch in Krauchenwies gab es die letzten 8 Tage keine weiteren Funde. Eine Bekämpfung ist somit noch nicht erforderlich.
Bei Blattläusen gilt die Schadschwelle von 20 % besiedelter Pflanzen. Das heißt, dass Sie an 5 Stellen auf Ihrem Schlag an mind. 5 Pflanzen kontrollieren, ob diese Pflanzen mit Blattläusen befallen sind. Finden Sie auf 20 % oder mehr der kontrollierten Pflanzen Blattläuse, ist eine Bekämpfung sinnvoll.
Betriebe mit Flächen in Schutzgebieten denken daran, dass IPSplus zu erfüllen ist und auch beim Einsatz eines Insektizides ein Spritzfenster (Maßnahme A 8.1.) angelegt werden muss.
Herbizideinsatz
Die letzten Tage ist einiges Wintergetreide in den Boden gekommen. Nutzen Sie jetzt die weiterhin feuchten Bedingungen um bodenaktive Wirkstoffe wie Flufenacet, Pendimethalin, Diflufenican, Aclonifen, … zu optimalen Bedingungen auszubringen. Einziges Argument, was gegen einen Einsatz sprechen könnte ist ein sehr grobscholliges Saatbeet.
Bei Flächen mit Ackerfuchsschwanzdruck sollte die Herbizidmaßnahme am besten im Vorauflauf durchgeführt werden. Genauere Informationen können Sie aus dem Warndienst Nr. 23 entnehmen.
Beachten Sie bitte weiterhin die Gewässer- und Hangneigungsauflagen. Zusätzlich dürfen einige Herbstprodukte (z.B.: Carpatus SC, Broadcast, Sunfire, Addition, Agolin, Jura, …) ab 1.11. nicht mehr auf drainierten Flächen appliziert werden.
Betriebe mit Flächen in Schutzgebieten denken daran, dass IPSplus zu erfüllen ist und ein Spritzfenster (Maßnahme A 8.1.) angelegt werden muss.
Kleeseide
Im Landkreis gibt es einige Leguminosenflächen (Klee/Luzerne), die ein sehr großes Samenpotential mit Kleeseide besitzen bzw. die Kleeseide dieses Jahr stark aufgetreten ist. Diese Flächen sollten für den Wanderschäfer so kenntlich gemacht werden, dass diese Schläge nicht beweidet werden. Dadurch kann eine Samenverschleppung in umliegende Bestände durch Anhaftung an Klauen oder über spätere Ausscheidungen vermieden werden.