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Warndienst Nr. 25

Warndienst Nr. 25_2024

Pflanzenschutz und Pflanzenbau des Landratsamtes Sigmaringen

17.10.2024

 

Winterraps

Kontrollieren Sie bei den milden Temperaturen weiterhin Ihre Bestände / Gelbschalen. Der Druck von Rapserdfloh in von uns kontrollierten Beständen ist sehr gering und überschreitet die Bekämpfungsschwelle bei weitem nicht. Bei der Kontrolle sollten Sie jetzt immer mal wieder auch Pflanzen herausziehen und mit einem Messer aufschneiden/“spalten“. Dabei können Sie feststellen, ob sich Larven in der Pflanze bzw. den Blattstielen befinden. Die Schadschwelle hierbei ist 3 – 5 Larven/Pflanze. 

Bei der Kontrolle Ihrer Flächen/Gelbschalen sollten Sie auch ein Augenmerk auf den Schwarzen Kohltriebrüssler haben. Dieser kann bei der jetzigen Witterung auch einfliegen und sollte beim Überschreiten der Bekämpfungsschwelle bekämpft werden. Diese liegt bei 10 Rüssler innerhalb von 3 Tagen. Mögliche Produkte finden Sie im „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ in der Tabelle 42 auf Seite 84 und 85.

 

Wintergetreide

Insektizideinsatz

Bei den warmen Temperaturen müssen Sie auf Blattläuse achten. Bei vorhandenem Läusebefall sollte insbesondere bei Wintergerste ein Insektizid eingesetzt werden, um die Gefahr von Virosen zu vermeiden. Um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen sollte der Bestand mind. in ES 12-13 (2-3 Blätter) sein. Teilweise kann das Insektizid bei der Herbizidapplikation mit ausgebracht werden. Hier ist darauf zu achten, dass die Anwendungstermine von allen in der Mischung eingesetzten Einzelprodukten eingehalten werden.

Bei von uns kontrollierten Wintergerstenschläge auf der Alb, welche am 21. September ausgesät wurden haben wir noch keine Blattläuse gefunden. In Krauchenwies beim Aussaattermin Ende September/ Anfang Oktober wurde erste eine befallene Pflanze gefunden. Die Bekämpfungsschwelle ist somit noch nicht erreicht.

Bei Blattläusen gilt die Schadschwelle von 20 % besiedelter Pflanzen. Das heißt, dass Sie an 5 Stellen auf Ihrem Schlag an mind. 5 Pflanzen kontrollieren, ob diese Pflanzen mit Blattläusen befallen sind. Finden Sie auf 20 % oder mehr der kontrollierten Pflanzen Blattläuse, ist eine Bekämpfung sinnvoll.

Betriebe mit Flächen in Schutzgebieten denken daran, dass IPSplus zu erfüllen ist und auch beim Einsatz eines Insektizides ein Spritzfenster (Maßnahme A 8.1.) angelegt werden muss.

 

Schnecken

In diesem feuchten Jahr ist auch teilweise beim Auflaufen der Wintergetreidebestände Schneckenbefall zu beobachten. Auf den von uns gesehen Beständen meist nur am Rand. Am besten legen Sie feuchte Jutesäcke, Bretter, Schneckenfolien oder ähnliche Materialien aus, um den Besatz zu ermitteln und bei Bedarf rechtzeitig zu behandeln. Wenn Sie ein paar Körner eines Metaldehyd-haltiges Produktes unter die obengenannten Gegenstände streuen können Sie ein Schneckenbefall frühzeitig durch die Schleimspuren erkennen. Als Bekämpfungsrichtwert für Wintergetreide kann während des Gefährdungszeitraums zwei Schnecken je Kontrollstelle und Tag angesetzt werden. Zugelassene Molluskizide finden Sie im „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ auf der S. 22 in Tabelle 3.

 

Rüben / Kartoffeln

Die Rübenernte ist gerade im vollem Gange und die meisten Kartoffeln sind bereits geerntet. In intensiven Rübenanbaugebieten ist Stolbur die letzten Jahre zu einer bedeutenden Krankheit geworden. Dies ist bei uns im Landkreis noch kein Thema und damit dies lange so bleibt, sollten Rüben- und Kartoffelanbauer frühzeitig gegenwirken.

Erreger von Stolbur ist ein Bakterium und „lebt“ in den Nährstoffleitbahnen der Rübe. Eine direkte Bekämpfung der Krankheit ist leider nicht möglich. Es kann nur versucht werden eine Infektion zu verhindern. Überträger sind meist Zikaden, hauptsächlich die Schilfglasflügelzikade und derer Nymphen. Die Nymphen der Schilfglasflügelzikade entwickeln sich an Wurzelbruchstücken der Zuckerrübe, teilweise auch an Kartoffeln und an den Wurzeln des nachfolgend gesäten Wintergetreides. Wenn anstatt des Wintergetreides nach Zuckerrüben eine späte Sommerung, wie z. B. Mais gesät wird, können sich sehr viele Nymphen nicht entwickeln und es fliegen im Folgejahr deutlich weniger Zikaden aus. Beim diesjährigem Zikaden-Monitoring in unserem Landkreis gab es noch keine Fänge.

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