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Warndienst Nr. 16

Warndienst Nr. 16_2024

Pflanzenschutz und Pflanzenbau des Landratsamtes Sigmaringen

24.06.2024

 

Spritzfenster

Wenn Sie Spritzfenster angelegt haben, können und sollten Sie diese die nächsten Tage anschauen. Nehmen Sie sich etwas Zeit und vergleichen die behandelte Fläche mit der Unbehandelten. Daraus können Sie sicherlich Erkenntnisse gewinnen, die in Zukunft beim Treffen von Entscheidungen hilfreich sein werden.

Betriebe mit Flächen in Schutzgebieten sind verpflichtet Spritzfenster anzulegen. Bitte denke Sie daran diese zu dokumentieren (Bilder).

 

Verunkrautete Flächen (Ackerfuchsschwanz)

Auch in diesem Jahr sieht man im Landkreis immer wieder Flächen, bei denen Unkräuter und vor allem Ungräser (Ackerfuchsschwanz, teilweise Windhalm oder Trespen) aus dem Bestand herausschauen. Kontrollieren Sie auch Ihre Flächen bei denen man nicht schon von Weitem das Unkraut /-gras sieht auf „versteckten“ Befall. Da Ackerfuchsschwanz (AFU) eine starke Konkurrenz zur Kulturpflanze sein kann und sich dieser sehr schnell vermehrt (bis zu 2000 Samen/Pflanze), sollten Sie auf Ihre Flächen den Ackerfuchsschwanz – „Druck“ sehr geringhalten. Beachten Sie, dass AFU eine primäre Keimruhe besitzt und auch bei optimalen Bedingungen (Niederschlag, …) nicht gleich keimt. Je nach Temperatur bei der Samenreife kann der Samen ab ca. Mitte August oder auch erst Mitte September auflaufen. Hierbei ist es wichtig, dass Sie den AFU bei der Bodenbearbeitung nicht „vergraben“, da sonst die Samen nicht keimen. AFU ist ein Lichtkeimer und bei Samen, die tiefer als 3 cm im Boden liegen nimmt die Keimrate sehr schnell ab. Um die sehr geringe Arbeitstiefe von max. 3 cm zu erreichen sind Spezialgeräte (Strohstriegel, Exaktgrubber, …) erforderlich. Alternativ können unkonventionelle Lösungen mit vorhandenen Geräten (Wiesenstriegel, Wiesenegge, …) ausprobiert werden. Wichtig ist hierbei, dass die Ernte-, Stroh- oder Stoppelreste gering sind, da sonst keine guten Arbeitsergebnisse erzielt werden. Bei der Bearbeitung sollte bei geringen Arbeitstiefen immer gegen die Saatrichtung/Fahrspur bzw. 30 % geschränkt gefahren werden um eine flächige Bearbeitung zu erreichen.

Dann kommt für Sie als Betriebsleiter noch die Frage warum die Unkräuter /-gräser „durchgewachsen“ sind? Es ist zu hinterfragen, ob in diesem und/oder im letzten Jahr die Unkrautkontrolle nicht zum optimalen Termin (Bodenfeuchte, Luftfeuchte, Entwicklungsstadium, …) durchgeführt wurde und darum der Besatz in der Kultur da ist. Oft sind zuerst in gut aussehenden Herbstapplikationen doch noch Ungräser aufgelaufen. Hierfür können die großen Niederschlagsmengen der Grund sein. Kommt der Besatz flächig vor und sind alle gleich behandelten Flächen betroffen, waren mit hoher Sicherheit Applikationsprobleme bzw. die Niederschlagsmengen der Grund. Taucht vor allem der AFU nur teilweise und nesterweise (rundlich oder schlauchförmig) auf, könnte die Ursache eine bestehende Resistenz sein. Wenn dieser Verdacht naheliegt, dann sollten Sie von diesen Samen einen Resistenztest durchführen lassen. Dieser gibt Ihnen einen Überblick, welche Handlungsalternativen (Wirkstoffe) zur Bekämpfung noch zur Verfügung stehen.

 

Informationsveranstaltung zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft

Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Steffen Schraudolf in Aach-Linz findet am Dienstag, den 25. Juni 2024, eine Informationsveranstaltung zum Thema Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich von 19 bis etwa 21 Uhr ein Bild von den Versuchen in Getreide, Winterraps, und Mais machen. Die Versuche werden vorgestellt und mit den Veranstaltern und Berufskollegen diskutiert. 

Veranstalter ist das LTZ Augustenberg als Leiter des Demonstrationsbetriebsnetzwerks „Pflanzenschutzmittelreduktion“ in Kooperation mit dem RP Tübingen, dem Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamts Sigmaringen und dem Betrieb Schraudolf. 

Zu Beginn des Jahres 2021 wurde das „Demonstrationsbetriebsnetzwerk Pflanzenschutzmittelreduktion“ eingerichtet. Dessen Ziel ist es, verschiedene Ansätze für alle relevanten Kulturen zu entwickeln, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.

Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Landwirtinnen und Landwirte sowie landwirtschaftliche Berater. 

Der Treffpunkt zur Veranstaltung ist bei Betrieb Schraudolf, Sahlenbacher Str. 5, 88630 Pfullendorf.

Die Veranstaltung wird als zweistündige Sachkundefortbildung im Pflanzenschutz anerkannt. Bitte bringen Sie dazu das Kärtchen für den Sachkundenachweis Pflanzenschutz mit.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.





Versuchsfeldtag auf dem Versuchsfeld Oberland in Krauchenwies

Der Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamtes Sigmaringen veranstaltet am Donnerstag, den 27. Juni 2024 den Versuchsfeldtag auf dem Zentralen Versuchsfeld Oberland in Krauchenwies. Die Eröffnung ist um 9:30 Uhr. Anschließend finden geführte Versuchsbesichtigungen statt. Um 18:00 Uhr wird nochmals eine geführte Versuchsbesichtigung angeboten. 

Der Feldtag wird in Zusammenarbeit mit mehreren Pflanzenschutzfirmen durchgeführt. Neben der Vorstellung von Sortenexaktversuchen, sowie Pflanzenschutz- und Düngungsversuchen in Getreide und in Raps, erwartet die Besucher in diesem Jahr die Vorführung einer drohnenbasierten Unkrautkartierung der Firma SAM DIMENSION. Die KI-Unkrauterkennung identifiziert Unkrautkeimlinge auf jedem einzelnen Quadratzentimeter und erstellt eine Applikationskarte. Diese kann mit entsprechenden Pflanzenschutzgeräten im Spot-Spray-Verfahren angewandt werden und zu einer Reduktion von Pflanzenschutzmitteln beitragen.

Außerdem präsentieren Vertreter verschiedener Saatzuchtfirmen ihre aktuelle Sortenpalette. Für Verpflegung ist durch den Gesangverein Krauchenwies gesorgt. Die Rundgänge um 9:30 Uhr und um 18:00 Uhr werden als zweistündige Pflanzenschutzsachkunde-Fortbildung anerkannt. Bitte bringen Sie hierfür Ihren Sachkundeausweis (Scheckkarte) mit. Interessierte Landwirte, Berater und Verbraucher sind herzlich eingeladen.

 

Das Versuchsfeld liegt an der Bundesstraße 311 zwischen Krauchenwies und Rulfingen vor der Abfahrt nach Ostrach auf der linken Seite.

 

Besichtigung von Maßnahmen zur Pflanzenschutzmittelreduktion in Mais

Um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, ist es erforderlich, verschiedene Ansätze für die Unkraut- und Ungrasregulierung im Mais zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund lädt der Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamtes Sigmaringen zusammen mit dem Regierungspräsidium Tübingen und dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) am 01. Juli 2024 um 13:30 Uhr zu einer Besichtigung von Maßnahmen zur Pflanzenschutzmittelreduktion in Mais ein. Direkt vor Ort können sich Interessierte ein Bild von dem Versuch im Mais machen und mit den Veranstaltern und Berufskolleginnen und -kollegen diskutieren. Des Weiteren wird auf allgemeine Grundlagen der mechanischen Unkrautbekämpfung und ähnliche Projekte vom LTZ eingegangen. Alle Beteiligten freuen sich über eine rege Teilnahme.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Versuchsfläche liegt links neben der Landstraße 280 von Bad Saulgau kommend in Fahrtrichtung Braunenweiler, kurz vor Bondorf. Der Anfahrtsweg ist ausgeschildert. 

Sie finden die Versuchsfläche auch anhand der GPS-Koordinaten „48.021873, 9.522183“.

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