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Warndienst Nr. 6

Warndienst Nr. 6_2024

Pflanzenschutz und Pflanzenbau des Landratsamtes Sigmaringen

03.04.2024

 

So wie die Wetterprognosen jetzt aussehen, können ab Freitag (Nachmittag/Abend) Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. 

 

Winterraps

Der Raps befindet sich im ganzen Landkreis mindestens in ES 51, somit sollten Sie immer die Rapsglanzkäferkontrolle am Haupttrieb machen. 

Der Bekämpfungsrichtwert wurde im Warndienst Nr. 4 ausführlich beschrieben.

Um eine Entscheidungshilfe zur Fungizidanwendung gegen Sklerotinia in der Blüte schlagbezogen zu erhalten, können Sie das Prognosemodell „SkleroPro“ von ISIP in Baden-Württemberg kostenlos nutzen. Das Prognosemodell finden Sie auf der Web-Seite www.isip.de unter Baden-Württemberg > Entscheidungshilfe > Raps > Sklerotinia Prognose. Hier können Sie schlagspezifische Daten erfassen und erhalten nach Zustimmung per E-Mail eine Nachricht, sobald das Programm eine Infektionsgefahr errechnet hat.

Betriebe, die Rapsflächen in Schutzgebieten bewirtschaften, sollten/müssen auf jeden Fall SkleroPro nutzen!

 

Wintergetreide

Kontrollieren Sie vor eventuellen Pflanzenschutzmaßnahmen, ob sich Spätverunkrautung im Bestand befindet.

 

Wachstumsregler Winterroggen / -gerste und Triticale

Der Winterroggen ist auf dem Versuchsfeld in ES 31-32, Wintergerste ist in ES 31-32, Triticale in ES 30 – 31 und das Wintergetreide wird sich bei den anstehenden wüchsigeren Tagen rasch weiterentwickeln. Um der Lagergefahr in Winterroggen, -gerste und Triticale vorzubeugen, sollte idealerweise im Stadium ES 31-32 bei warmen wüchsigen Bedingungen und geringen Stress (ausreichenden Bodenwasser-vorräten, Frost, …)  ein Wachstumsregler appliziert werden. Dies gilt insbesondere bei üppigen Beständen, weniger standfesten Sorten und hohen Wirtschaftsdüngergabe, sowie bei mehrzeiligen Gerstensorten. 

Beim Winterroggen empfiehlt sich der Einsatz von 0,2 – 0,4 l/ha eines Trinexapac-Produktes (z.B: Moddus 0,15 – 0,3 l/ha, …) und CCC (0,3 – 0,6 l/ha ES 31 - 32) oder 0,4 – 0,7 kg/ha Prodax oder …. 

Bei der Wintergerste empfiehlt sich der Einsatz von 0,3 – 0,7 l/ha eines Trinexapac-Produktes (z.B: Moddus, …) oder 0,3 – 0,5 kg/ha Prodax oder 1,0 – 1,5 l/ha Fabulis oder ….

Bei der Triticale empfiehlt sich der Einsatz von 0,2 – 0,4 l/ha eines Trinexapac-Produktes (z.B: Moddus 0,15 – 0,3 l/ha, …) und Chlormequat-Produkten (z.B: CCC 0,3 – 0,6 l/ha bis ES 31 - 32) oder Medax Top (0,5 – 0,75 l/ha + 0,5 – 0,75 kg/ha) oder ….

Diese Mengen sind kalkuliert ohne Fungizid bei eher niedrigen Temperaturen und trüber Witterung, je nach Sorte. Diese Mengenangaben sind Anhaltspunkte und variieren sehr stark von den Einsatzbedingungen und vorher genannten Bedingungen. In Kombination mit azolhaltigen Fungiziden und Temperaturen über 20°C (helle und sonnige Witterung) verringert sich die Aufwandmenge um 10 - 25%. Bei geschwächten Beständen ist Vorsicht beim Wachstumsregelreinsatz (z.B.: Staunässe in diesem Jahr) geboten. 

Sollte dieser Einsatzpunkt verpasst werden oder nicht möglich sein, kann bis Stadium 37 z.B.: Prodax (Wirkstoffe aus Medax Top und Moddus) verwendet werden, ein Halmverkürzer, der etwas stärker einkürzt als Moddus und nicht überdosiert werden darf. Die Aufwandmengen liegen bei 0,4 – max. 0,8 kg/ha. Aufwandmengen sind analog zu anderen Wachstumsreglern bei hohen Temperaturen und hoher Sonneneinstrahlung und/oder Azolzusatz niedriger anzusetzen.

 

Wachstumsregler Winterweizen

Der Winterweizen befindet sich je nach Saatzeit, Sorte und Vorfrucht im Entwicklungsstadium „Ende Bestockung“ (ES 29) bis „1-Knoten-Stadium“ (ES 31). 

Somit steht je nach Sorte, Düngungsintensität, … eine klassische Wachstumsreglerbehandlung in ES 31-32 an. Es stehen Prodax (0,3-0,5 kg/ha), Medax Top (0,35 – 0,5 l/ha + 0,35 – 0,5 kg/ha), Fabulis (0,6 – 1,2 l/ha) sowie Trinexapac-Produkten z.B.: Moddus, … (0,15-0,3l/ha) zur Verfügung. Chlormequat-Produkten (z.B. CCC 0,3-0,6 l/ha, …) können teilweise zu den Trinexapac-Produkten zugemischt werden. Da diese Produkte unterschiedliche Anwendungsbedingungen haben, muss auf jeden Fall vorher die Produktbeschreibung gelesen werden. Die Aufwandmengen aller Wachstumsregler sind abhängig von Bestand, Sorte und vor allem Witterung (sonnig oder bewölkt, Temperatur) und Wasserführung (dieses Jahr bis jetzt unproblematisch, teilweise zu viel) zu wählen. 

Eine Übersicht über alle Wachstumsregler finden Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ in der Tabelle 18 auf Seite 42/43.

 

Fungizideinsatz Allgemein

Auf der homepage des Landkreises Sigmaringen/Fachbereich Landwirtschaft/Pflanzenbau/Pflanzenschutz sind die „Bekämpfungsrichtwerte (BKR) für Getreidekrankheiten in Baden-Württemberg 2024“ zu finden. Hier ist schön beschrieben, wie Sie diese feststellen können. Bitte konzentrieren Sie sich bei der Feststellung des Befalls auf die 3 oberen Blätter (Septoria tritici auf die 4 oberen Blätter). Bitte nutzen Sie diese Hilfe und halten sich daran.

 

Fungizideinsatz Wintergerste

Aufgrund von Versuchsergebnissen der letzten Jahre aus den Landesversuchen bringt eine Fungizidbehandlung der Wintergerste in EC 31-32 einen geringen bzw. keinen wirtschaftlichen Mehrertrag. In den unteren Blattetagen (F-5 und älter) sind Netzflecken und teilweise Blattflecken (Rhynchosporium) zu finden, der Befall ist jedoch sorten- bzw. gebietsabhängig. Sie sollten die Entwicklung der nächsten Tage in Ihren Beständen beobachten und auch das Wetter (trocken/warm?) miteinkalkulieren.  

Wichtiger (wirtschaftlicher) als die Applikation von Fungiziden zu ES 31-32 ist die Fungizidmaßnahme in EC 39 – 51 um Ramularia und PLS (nicht parasitär, „Sonnenbrand“) vorzubeugen.

 

Fungizideinsatz Winterweizen

Die Weizenbestände sind auf den drei obersten Blättern noch gesund. Auf den unteren Blättern (F-5, F-6) sind auf Anfang Oktober gesäten Beständen Herbstinfektionen von Septoria tritici zu finden. Durch den Niederschlag der letzten Wochen gab es laut ISIP wahrscheinliche Infektionen auf die oberen Blattetagen. Jetzt hängt es am Wetter (Niederschlag), ob diese „weiterwachsen“ oder Aufgrund fehlender Niederschläge „verpuffen“. Auch im letzten Jahr waren die Voraussetzungen ähnlich, aber durch die Trockenheit ab Mitte Mai war das Septoria tritici-Aufkommen zur Abreife bei uns in Krauchenwies gering. 

Zusätzlich gibt ISIP eine hohe Wahrscheinlichkeit mit Halmbruch-Infektionen aus. Um dies für Ihre Bestände herauszufinden, können/sollten Sie sich bei ISIP anmelden und ein paar Schläge anlegen.

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